Sehr hohe Reduktionen der Treibhausgase und des Energieverbrauchs nötig, Schlusslicht beim Nettostromimport, Anteil erneuerbarer Energien im Mittelfeld mit starkem Ausbaubedarf von Windkraft und Photovoltaik

Die Klimabilanz der Bundesländer der Österreichischen Energieagentur (AEA) zeigt deutlichen Aufholbedarf der Steiermark bei der Reduktion der Treibhausgase und des Energieverbrauchs auf. Mit einem Nettostromimport von 27% und einem erneuerbaren Anteil am Stromverbrauch von 49% landet die Steiermark an vorletzter Stelle. „Um die Energiewende in Österreich erfolgreich umsetzen zu können, muss gerade die Steiermark den Ausbau von Windkraft und Photovoltaik deutlich steigern. Für die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende müssen nun alle an einem Strang ziehen und sich auf den gemeinsamen Zielpfad ausrichten!“, betont Martina Prechtl-Grundnig, Geschäftsführerin von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), die wichtige Rolle der Bundesländer in der Energiewende und setzt fort: „Das EAG auf Bundesebene bleibt wirkungslos, wenn nicht auch die Bundesländer auf Klimaschutz- und Energiewendekurs kommen.“

Treibhausgasemissionen seit 1990 unverändert hoch
Die Treibhausgasemissionen sind in der Steiermark in den letzten 30 Jahren unverändert hoch. Das Jahr 2005 war jenes Jahr mit den höchsten Treibhausgasemissionen überhaupt. Seit 2005 sinken die Emissionen zwar wieder, sie liegen mit einem Rückgang von -13% gegenüber 2005 merklich vor dem österreichweiten Durchschnitt (-9%). Um bis 2040 den Treibhausgasausstoß beendet zu haben, reicht dieser Trend aber bei weitem nicht aus. Dafür müsste die Treibhausgasreduktion jedes Jahr so hoch sein wie in den letzten 12 Jahren zusammen.

Endenergieverbrauch seit 1990 um 40% gestiegen -Trendumkehr dringend nötig
Mit einem Endenergieverbrauch von 52 TWh (17%) landet die Steiermark als ein Spitzenverbraucher auf Platz drei in Österreich. In den letzten 30 Jahren ist dieser um 40% angestiegen. Beim Stromverbrauch ist die Steiermark mit einem Nettostromimport von 27% der negative Spitzenreiter. Auch der fossile Anteil ist mit einem Viertel des Stromverbrauchs sehr hoch. Damit die Energiewende gelingen kann, sollte in den nächsten 20 Jahren der Gesamtenergieverbrauch halbiert werden. Hier braucht es eine regelrechte Trendumkehr der Entwicklung und eine Reduktion des Energieverbrauchs die jedes Jahr beinahe so hoch sein muss, wie in den letzten 12 Jahren zusammen.

Erneuerbaren-Potenziale müssen genutzt werden
Mit einem Anteil an erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch von 30% landet die Steiermark knapp unter dem österreichischen Durchschnitt (33%). Der Erneuerbaren Anteil beim Stromverbrauch ist hingegen mit 49% nur mehr in Wien geringer. Gemeinsam mit Vorarlberg ist die Aufbringung von Photovoltaik-Strom in der Steiermark hingegen mit 3% an der Spitze Österreichs. Um die Energiewende bis 2040 aber schaffen zu können, müssen jene erneuerbaren Potentiale die vorhanden sind, verstärkt genutzt werden. Die größten Potentiale liegen in der Steiermark bei der Windkraft und der Photovoltaik. „Es bedarf einer deutlichen Verbesserung der Rahmenbedingungen für einen raschen Ausbau“, fordert Prechtl-Grundnig.

Klimabilanz der Bundesländer
Der erste Teil der Studie der Österreichischen Energieagentur „Klima- und Energiestrategien der Bundesländer“ beschreibt den aktuellen Treibhausgasausstoß und die aktuelle Energiebilanz in Österreich und wertet die Potenziale zur Erzeugung erneuerbarer Energie aus.
Die Analyse der Zielsetzungen und Maßnahmen der einzelnen Bundesländer wird am 8. April vom Dachverband Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) und der Österreichischen Energie Agentur präsentiert.

Rückfragehinweis
Martina Prechtl-Grundnig
Geschäftsführerin EEÖ
Tel.: +43 (0)1 25 32 113 | +43 (0) 664 146 53 33
Mail: office@erneuerbare-energie.at